Vortrag und DiskussionDonnerstag, den 30. Oktober 2008, um 19:00 Uhr in HamburgVHS-Zentrum Mitte, Schanzenstraße 75-77, Raum 405undDienstag, den 04. November 2008, um 19:00 Uhr in BerlinMax & Moritz, Oranienstraße 162, 10999 Berlin Der größte Kommunist im ganzen LandEin Nachruf auf Hermann Ludwig Gremliza und die deutsche Linke Vortrag von Justus Wertmüller Alles ging noch ganz gut bis zum 11.9.2001. Die Bahamas zerdeppertegutes altes kommunistisches Porzellan, liebgewordene Sammeltassen mitAufschriften wie „Klassenkampf“, „Solidarität der Völker“, „Kampf demImperialismus“, „Kampf dem Zionismus“, „Das Kapital hat Name undAnschrift“ und bekam dafür von den zünftigen Kommunisten sogar noch eineZwei minus für Analyse, aber nicht mehr als ein noch genügend fürsBetragen. Nach dem 11.9.2001 wurde klar, dass eine zusammengeklebteSammeltasse eine haltbarere Zier ist, als das ganzheitliche Modell vonfrüher und alles war wieder wie neu: Statt Klassenkampf gibt eswiderständige Praxen, statt Völkern Multitudes, das Kapital wird nichtmehr als Kapitalistenherrschaft, sondern als Kapitalherrschaft energischbekämpft, weil vor verkürzter Kapitalismuskritik zu warnen sei, und einseltsames soziales Konstrukt bringt haufenweise schwarze oder mindestensnicht- oder exweiße Kämpfer für Gerechtigkeit hervor. Seither stehen dieKommunisten wirklich an der Spitze der deutschen Volksbewegung – langebevor Oskar wieder oben auf war. Zwar braucht man sie nicht, weil dasVolk und seine Sprecher auch ohne kommunistische Avantgarde wissen, dassman sich im Kampf gegen die Kapitalherrschaft hinter einem Westwallverschanzen müsse. Aber gerade weil man die Kommunisten nicht braucht,können sie weiter machen wie bisher und dem nationalen Vollzug mit enormantikapitalistischen Vorschlägen vorauseilen, die von den „Herrschenden“vorläufig noch in der Schublade „Visionen“ abgelegt werden, was nichtzuletzt den Vorteil hat, dass man sich weiterhin als radikalerStaatsfeind selber abfeiern kann. Es gibt einen, der die Verhinderung der bevorstehenden Vernichtung nichtIsraels oder der Juden, sondern der „Kanaken“ in Köln-Kalk und anderswodurch den Mehrwertmullah und seine Kumpane zum obersten kommunistischenZiel erklärt hat. Es ist einer, der sich bisher mal reingeritten unddann wieder rausgewurstelt hat, einer der sich antisemitischeKrawallakte gegen Freunde Israels und Amerikas 2003 in Hamburg liveangeschaut, aber darüber Stillschweigen verhängt hat und zum scheinbarenAusgleich frohgemut Israel seine Solidarität erklärte, die er tagsdarauf widerrief. Er ist es nie gewesen, war für Kritik stets offen,natürlich nur für solche in emanzipatorischer Absicht, und hätte immerso weiter gemacht, wenn die Bahamas den Betriebsfrieden nicht gestörtund ihm nachgewiesen hätte, dass er längst im Bündnis mit der Machtsteht – nicht mit der Herrschaft des Kapitals, die es nicht gibt, nichtmit ihren im Bundestag vertretenen sogenannten Bütteln, sondern mit denMultitudes aller Länder, also der Mehrheit im Land. Seither beißt
Hermann Ludwig Gremliza. 30. Oktober 2008, um 19:00 Uhr in HamburgVHS-Zentrum Mitte, Schanzenstraße 75-77, Raum 405und04. November 2008, um 19:00 Uhr in BerlinMax & Moritz, Oranienstraße 162, 10999 Berlin
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